Unterschtütze

Heimattage 2025 in Weinheim

Heimat bedeutet Vielfalt. Die Heimattage Baden-Württemberg bieten verschiedene Themen und Veranstaltungen an. Seit 1978 wird auf diesem Landesfest Baden-Württembergs in vielen Bereichen gezeigt, was Heimat ist und was Heimat kann.
Der DDDBW beteiligt sich mit zwei Veranstaltungen im Rahmen der Heimattage 2025 in Weinheim. Das Jahresprogramm zu den Heimattagen gibt’s hier.

Kumm uff de Punkt! Das Kurpfälzer Drabble – Battle

24. Mai 2025 – Holzwurm-Theater Weinheim
Charmant, sympathisch und überzeugend – großer Erfolg beim 1. Kurpfälzer Drabble-Battle in Weinheim

Schließlich ging dann doch alles ganz schnell. Am Ende eines fulminanten Feuerwerks literarischer Beiträge aus verschiedenen Dialektregionen stand der Sieger des 1. Kurpfälzer Drabble-Battles fest.

Vielversprechend war die Auswahl der Nominierten, die am Abend des 24. Mai im Weinheimer Holzwurm-Theater zusammengekommen waren, um mit mundartlichen Kurzgeschichten aus exakt 100 Wörtern um die Wette zu performen. Aus ganz Baden-Württemberg stellten sich Kandidatinnen und Kandidaten dem Urteil des Publikums und sogar aus Bayern, Hessen und dem Ruhrgebiet glänzten literarische Beiträge.

Die Weinheimer Stadträtin Christina Eitenmüller durfte als Glücksfee zunächst die einzelnen Begegnungen auslosen, bevor sich die 16 Drabblerinnen und Drabbler mit den Kostproben ihres literarischen Könnens der Bewertung des Publikums stellten. So vielfältig wie unsere Dialekte waren auch die einzelnen Beiträge, denn die Gäste bekamen nicht nur Kurpfälzisches auf die Ohren: Amüsante Kurzgeschichten und unterhaltsame Anekdoten auf Alemannisch, Schwäbisch und Fränkisch wurden präsentiert – da musste auch Alt-OB Heiner Bernhard, der sich den Besuch im a2 nicht hatte nehmen lassen, genau hinhören.

Durch den Abend führten Veronica Kerber vom Dachverband der Dialekte und Charly Weibel als Partner zur musikalischen Unterhaltung auf der Bühne. „Das Finale war sauspannend für mich, weil ich beide kannte“, so Veronica Kerber, die auch beim Verein „Unsere Sprachheimat“ im Vorstand engagiert ist. „Sieger des Abends Stefan Unser schreibt sonst Hochdeutsche Texte und dass er sozusagen als Newcomer in der Dialektszene alle weggebattelt hat, war toll – mit gutem Humor ohne Klamauk.“ Auf den Plätzen überzeugten in der Finalrunde mit ihren mal erheiternden, mal nachdenklichen und berührenden Geschichten Markus Manfred Jung, Wendelinus Wurth und Michael Köhler – alles Hochkaräter in der Dialektszene.

„Ich habe zahlreiche positive Rückmeldungen vom Publikum und den Teilnehmenden bekommen“, freute sich Jeanette Rzyski-Knab, Mitglied im Vorstand des Dachverbands der Dialekte. „Sie haben dem Veranstalter gezeigt: Die Wertschätzung für den Dialekt war das gemeinsame Ziel des Abends und das haben wir vollumfänglich erreicht.“

Moderation: Veronica Kerber, musikalischer Rahmen: Charly Weibel.

„Uff de Punkt kumme” … so lautete das Motto des 1. Kurpfälzer Drabble-Battles.
Kreative, die gerne schreiben, waren aufgerufen, sich daran zu beteiligen.
Das Besondere dabei: Die Geschichten sollten im Dialekt verfasst sein, wobei alle Mundarten oder auch Crossover zugelassen waren.
TRAILER ZUM WETTBEWERB

Kurpfälzer Gebabbel un Gebrumm

19. Juli 2025, 15:00 Schlosshof Weinheim
in Kooperation mit Unsere Sprachheimat e.V. – schwätze, redde, babble

Zum Beitrag in der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ)
21. Juli 2025

Programm von und mit Arnim Töpel, Charly Weibel, Anton & Ursula Ottmann. Mit einem Experteninterview zu Einstellungen und Klischees beim Thema Mundart und Dialekt.

Wer kennt nicht Arnim Töpel, den „Masterbabbler“ aus Walldorf, der mit Witz und Charme, Musik, Gesang und Komik sein Publikum vom Reiz des Kurpfälzischen Dialekts überzeugt. Dabei wechselt er mühelos von der Mundart ins reinste Hochdeutsch und umgekehrt. Mit seinen kabarettistischen Auftritten wurde er bis in den Norden Deutschlands bekannt und machte auch dem allseits beliebten Bairisch Konkurrenz. Live mit der ganzen Palette seines Könnens war er zu erleben am Samstag, 19. Juli 2025, 15 Uhr, im Schlosshof in Weinheim, beim „Kurpfälzer Gebabbel un Gebrumm“. Es handelt sich um eine Veranstaltung des „Dachverbandes der Dialekte Baden-Württemberg“ im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg.

Zusammen mit Töpel traten Charly Weibel aus Reilingen und „Anton & Ursula“ aus Dielheim auf. Die mehrfachen Preisträger bei Mundartwettbewerben zeigten, wie sich mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln Menschen wie „Du und ich“ in ihren Eigenheiten und Schwächen auf die Schippe nehmen lassen. Der ehemalige Polizist Weibel, dem der Dialekt viel näher ist als das Hochdeutsche, sang zur Gitarre. Seine Texte und Melodien aus dem Alltag kommen „aus dem Bauch heraus“ mit erdigen Lauten, die ihren eigenen Rhythmus haben und nicht nur Inhalte, sondern auch Gefühle und Töne transportieren.

„Anton & Ursula“ (Ottmann) diskutierten wie jeden Morgen beim Frühstück und der Tageszeitung auf dem Tisch das Geschehen in der Welt und im eigenen Haus. Da ging es um das richtige Geburtstagsgeschenk, die Emanzipation des Mannes und um die grundlegende Frage, wer eigentlich ein richtiger Kurpfälzer ist. „Wie bei uns dähoam“, wird ihnen immer wieder von den Zuhörern bescheinigt. 

Dem Veranstalter ging es nicht nur um gute Unterhaltung, sondern auch um den Dialekt als solchen. An dem Abend sollte auch etwas von seiner Bedeutung vermittelt werden, denn er ist mit den Worten von Winfried Kretschmann „Ausdruck von Identität, Zusammenhalt und Heimatverbundenheit“. Mehr dazu konnte man beim Interview von Töpel mit dem Geschäftsführer des Dachverbandes der Dialekte Baden-Württemberg Dr. Rudolf Bühler erfahren. Das beste Mittel, um den Dialekt zu erhalten: Ihn selbst schätzen und schwätzen. Wertschätzung erfährt der Dialekt vor allem dadurch, dass die Menschen selbstbewusst mit ihrem Dialekt auftreten.

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