Am 29. Juni fand die erste Mitgliederversammlung des Dachverbands der Dialekte Baden-Württemberg in Waiblingen statt.
Eine höchst erfreuliche Bilanz konnte der Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler als Vorsitzender des neuen Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg bei der ersten Mitgliederversammlung im Waiblinger Landratsamt ziehen. Dorthin hatte ihn sein württembergischer Landratskollege Dr. Richard Sigel eingeladen – als Zeichen der engen Verbundenheit zwischen den beiden Landesteilen, in denen sich der Dachverband bereits seit einem Jahr kraftvoll um die Förderung der Dialekte kümmert.
Im Blick auf den soeben in einem wahren Kraftakt erstmals in sechs Sparten ausgeschriebenen Landespreis für Dialekte in Baden-Württemberg berichtete der Vorsitzende begeistert von der Zusammenarbeit des Dachverbands mit den zuständigen Landesbehörden, insbesondere mit dem Staatsministerium und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Durchschlagend sei auch die Unterstützung durch die Dialektinitiative aus den demokratischen Landtagsfraktionen beim Aufbau des Dachverbands gewesen, so Kistler. Per Video zugeschaltet, beschwor der federführende Initiator und Vaihinger Abgeordnete Dr. Markus Rösler in seinem mundartlich gehaltenen Grußwort das erklärte Ziel, „dass junge Menschen im Land wieder mehr schwäbisch, fränkisch und alemannisch schwätzen.“ Dazu sei der neue Landesdialektpreis eine großartige Einrichtung, die ihn wunderfitzig auf die zahlreichen Bewerbungen mache. Auch der Reutlinger Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger bekräftigte vor der Versammlung sein Bekenntnis zu den südwestdeutschen Mundarten.
In seinem Geschäftsbericht stellte Vorsitzender Martin Kistler zur Freude der Mitglieder und Gäste die brandneue Website des Verbands vor, die ab sofort unter www.dachverband-dialekte.de alle Informationen zum Verband, zu aktuellen Veranstaltungen, Pressemeldungen, Links zu den Mitgliedern und Partnern sowie die Kontaktdaten der Geschäftsführung bereithält.
Als neue Mitglieder im Beirat des Dachverbands wählte die Mitgliederversammlung, Heiner Bernhard, den ehemaligen OB der Stadt Weinheim und Vorsitzenden des Vereins Kurpfalz, Dr. Ewald Hall, Präsident des Historischen Vereins für Mittelbaden, Dr. Bernd Langner, Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes, Friedel Scheer-Nahor M.A., ehemalige Geschäftsführerin der Muettersproch-Gsellschaft für d alemannische Sproch, Jörg Beirer von der Mundartgesellschaft Württemberg, den Autor und Regisseur Jürgen von Bülow vom Landesamateurtheaterverband sowie als Vertreter der jungen Generation den für den SWR tätigen Autor Johannes Köhler. Vom Verbandsvorstand berufen werden zudem als Beiratsmitglieder Daniel Hager-Mann (Amtschef im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport), Dr. Heiko Feurer (Staatsministerium), Stefanie Schneider (SWR-Landessenderdirektorin) und Dr. Julia Braun (Universität Tübingen), zu denen demnächst noch Vertreter:innen der Universität Freiburg i.Br. und der PH Weingarten hinzukommen werden.
Landrat Dr. Kistler brachte zum Ausdruck, dass damit die satzungsmäßigen Aufgaben des Beirats, nämlich die Vermittlung in Gesellschaft, Wissenschaft und Politik, dem Vorstand in allen wichtigen Fragen des Verbands beratend zur Seite zu stehen und ihn in strategischen und finanziellen Fragen wie auch im öffentlichen Auftreten zu unterstützen, unter den besten Voraussetzungen wahrgenommen werden könnten.